Am 6. September 1924 wurde der Gemischte Chor Lerchenfeld gegründet und im Herbst 1978 entstand aus dem Frauenchor Allmendingen der Gemischte Chor Allmendingen. Im Jahr 2002 drohte dem Gemischten Chor Lerchenfeld wegen Sängermangels das Aus und so fusionierten die beiden Chöre, der Gemischte Chor Lerchenfeld und der Gemischte Chor Allmendingen zum Gemischten Chor Thun. Bis ins Jahr 2019 war der Chor erfolgreich unterwegs mit bis zu 40 Sängerinnen und Sängern. Doch dann hat sich vieles verändert. Es gab sowohl einen Präsidenten- wie auch einen Dirigentenwechsel. Dies ist für jeden Chor eine Herausforderung. Und zu allem Unglück schlug auch noch Corona zu. Gerade mal zwei Proben durfte der neue Dirigent abhalten, bevor der Chorbetrieb eingestellt werden musste. In der langen, erzwungenen Probepause haben sich viele Sängerinnen und Sänger umorientiert und sich anderen Hobbies zugewandt, so dass der Chor im Moment nur noch 15 aktive Mitglieder zählt und vor dem Aus steht.

Rosmarie Bützer, die 1979 in den Gemischten Chor Allmendingen eintrat und Claude Siebenhaar, der bereits im Gemischten Chor Lerchenfeld aktiv war, wollen das Ende Ihres Chores nicht einfach so hinnehmen. Bei der Fusion der beiden Chöre im Jahr 2002 haben sie sich kennen- und lieben gelernt. Der Gemischte Chor Thun bedeutet ihnen viel. Er ist verbunden mit vielen schönen Erinnerungen und Erfolgen. Sie wollen für den Erhalt des Chores kämpfen. Sie sind überzeugt, dass es in Allmendingen und Umgebung Menschen gibt, die Freude haben am gemeinsamen Singen. Es sei immer ein unvergessliches, berührendes Erlebnis, wenn das Publikum nach einem Konzert mit einem begeisterten Applaus für die Darbietung danke, fügen sie an.

Rosmarie Bützer und Claude Siebenhaar herausgefunden, dass Leute von den Verpflichtungen einem Verein gegenüber zurückschrecken. Aus diesem Grund wurde der Chor nun in einen Projektchor umgewandelt. Im Herbst und Winter werden Lieder einstudiert, die dann an ein, zwei Konzerten im Frühling vorgetragen werden. Im Sommer gibt es keine Proben. Wer mitmacht, verpflichtet sich, die Proben für ein Projekt zu besuchen und im Konzert mitzumachen. Wenn die Proben für das nächste Projekt beginnen, kann man sich wieder neu entscheiden, ob man weiterhin dabei sein will oder nicht. Das erste Projekt trägt den Namen «Bekannte Lieder». «Oh happy Day», «Can’t Help Falling in Love With You», Lieder von Peter Reber und so weiter, sollen eingeübt und im nächsten Frühling vorgetragen werden.

Rosmarie Bützer und Claude Siebenhaar sind überzeugt von ihrem neuen Dirigenten Michael Bartek. Er sei streng und man könne sehr viel von ihm lernen. Er lebe für die Musik, erzählen sie. Wegen dem Sängermangel, wird zurzeit dreistimmig gesungen: Alt, Sopran und Bass. Der Dirigent schreibe alle Lieder auf diese Stimmen um. Und er habe noch viele Ideen, was er dem Chor noch gerne beibringen würde. Aber eben, es brauche mehr Sängerinnen und Sänger. Alle, die gerne singen, sind herzlich eingeladen, unverbindlich ein-, zwei Proben zu besuchen und dann zu entscheiden, ob man mitmachen will oder nicht. Man kann ohne Anmeldung zu einer Probe kommen oder sich bei einem Chormitglied anmelden. «Wenn man gerne singt, soll man mal reinschauen. Wir sind niemandem böse, wenn es jemandem nicht gefällt. Aber wenn man nicht kommt, kann man das nicht beurteilen », meint Rosmarie Bützer. Die Proben finden jeweils am Mittwochabend von 19:45 – 21:45 im Pfarrsaal bei der Kirche Allmendingen statt. Und für alle, die nicht gerne auswendig lernen, gibt es eine gute Nachricht: gesungen wird an den Konzerten ab Notenblättern. Gerne hoffen wir, dass das Engagement von Rosmarie Bützer und Claude Siebenhaar erfolgreich ist und wir auch weiterhin Konzerte des Gemischten Chors Thun besuchen dürfen.

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